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Die Idee der Heimvolkshochschule hat ihre Wurzeln in Dänemark. 1830 wurde dort die erste Heimvolkshochschule nach den Vorstellungen des dänischen Pädagogen Nikolai Frederik Severin Grundtvig (1783 - 1872) gegründet. In seinen Schulen gab es keine Noten. Für Grundtvig sollte das Lernen im Leben eines Menschen immer weiter gehen, unabhängig vom Alter. Die frühen Heimvolkshochschulen boten meistens über die Winterzeit mehrwöchige Kurse mit Unterkunft und Verpflegung an. Sie sollten unabhängig vom Staat Volksbildung und Volksaufklärung betreiben und richteten sich zunächst an junge Erwachsene vom Land. Durch gemeinsames Leben und gemeinsames Lernen sollten Identität und Selbstverantwortung der Schülerinnen und Schüler gestärkt werden.
Anfang des 20. Jahrhunderts öffneten nach skandinavischem Vorbild auch Heimvolkshochschulen in Niedersachsen, die erste entstand 1919. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zu einer zweiten Gründungswelle: Die politische Bildung, ein Arbeitsschwerpunkt der Heimvolkshochschulen, war nun besonders wichtig. Existentiell war aber auch das Erreichen und Nachholen von Schulabschlüssen und die Weiterbildung für junge Erwachsene auf dem Land.
Manche Häuser im Niedersächsischen Landesverband der Heimvolkshochschulen arbeiten inzwischen seit fast 70 Jahren. Die meisten Kurse dauern heute nur noch einige Tage, längere Fortbildungen sind selten geworden. In den vergangenen Jahrzehnten haben sich die Bildungshäuser weiter differenziert und spezialisiert: Einige pflegen intensive Kontakte zu Einrichtungen im Ausland. Andere setzen auf Ökologie, die Arbeit mit Menschen mit Behinderungen oder die Belange im Ländlichen. Gemeinsam ist allen Bildungshäusern: Sie orientieren ihre Arbeit am Gemeinwohl.
1949 wurde in der HVHS Hustedt bei Celle die Arbeitsgemeinschaft der Heimvolkshochschulen Niedersachsens gegründet. Daraus entstand später der Landesverband der Heimvolkshochschulen.