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Der Niedersächsische Landesverband der Heimvolkshochschulen hat sich am 10. und 11. März in der Katholischen LandvolkHochschule Oesede zu seiner Mitgliederversammlung und Jahrestagung 2011 getroffen. Delegierte aus 22 Bildungsstätten nahmen an der Versammlung teil.
Unter dem Titel „Heimvolkshochschulen als Orte nachhaltigen Lernens" haben die Fachleute der Erwachsenenbildung in Oesede zusammen mit Wissenschaftlern vom Forschungsinstitut ArtSet eine Studie vorbereitet, die das Institut aus Hannover noch in diesem Jahr für den Verband durchführen wird. Dabei soll es unter anderem um die Frage gehen, welche Potenziale der besondere Lernort Heimvolkshochschule für gesellschaftliche Herausforderungen der Zukunft birgt. "Es wird keine Marketing-Studie oder Jubelschrift, sondern eine ehrliche Analyse der besonderen Stärken und sicher auch vorhandenen Schwächen von Heimvolkshochschulen", versichert Wolfgang Borchardt, Vorsitzender des Verbandes.
Alle Mitgliedseinrichtungen verbinde der Ansatz des ganzheitlichen Lernens, erklärte Borchardt im Pressegespräch: „In Heimvolkshochschulen sind Lernprozesse besonders intensiv und nachhaltig."
Die Häuser in Niedersachsen seien in sehr unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen verankert - zum Beispiel bei Landvolk oder Landfrauen, Gewerkschaften, Kirchen oder Umweltbewegung. „Dadurch
erreichen wir insgesamt Menschen in fast allen Mileus", so Borchardt.
Zur Aktualität des Bildungsbegriffs der Heimvolkshochschulen hatte ein Jahr zuvor schon Professor Dr. Horst Siebert referiert - bis 2007 Professor für Erwachsenenbildung an der Leibniz Universität Hannover. Er untersuchte die Zukunftsfähigkeit der Heimvolkshochschulen unter anderem anhand neuer Erkenntnisse aus der Lernforschung.
"In Heimvolkshochschulen spielt der Bildungsbegriff eine größere Rolle als in allen andern Bildungseinrichtungen inklusive der Universitäten", lautete eine These. Während Hochschulen überwiegend
"träges Wissen" (so der Fachbegriff) vermittelten, gehe es in Heimvolkshochschulen immer schon um "nachhaltiges
Lernen" - ein Lernen, das sich biografisch verankert, verfügbar bleibt und das man nicht vergisst. Dabei müssten auch immer Emotionen beteiligt sein: "Lernen muss Freude bereiten, das zeigen
neue Studien. Heimvolkshochschulen liegen da ganz vorn", sagte Siebert im Jahr 2010 bei einem Vortrag in der HVHS Hermannsburg.