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Mit großem Bedauern haben wir die Entscheidung des Bistums Hildesheim zur Kenntnis genommen, die Heimvolkshochschule St. Jakobushaus in Goslar zu schließen und stattdessen das digitale Lernangebot auszubauen. „Gerade in diesem Jahr der Corona-Beschränkungen ist besonders deutlich geworden, wie wertvoll der persönliche Kontakt ist – auch und besonders in der Bildung“, sagt Dr. Jörg Matzen, Vorsitzender des Landesverbandes. „Die zwischenmenschliche Begegnung und der intensive Austausch mit Gleichgesinnten wie mit Andersdenkenden werden in der außerschulischen Bildung nirgendwo so gelebt wie in Heimvolkshochschulen. Das ist gerade heute für die Gesellschaft unverzichtbar.“
Das St. Jakobushaus hat in seinen Seminaren und Workshops einen offenen Diskurs in Kirche und Gesellschaft sehr erfolgreich ermöglicht und gepflegt, dabei Bildungsprozesse im Sinne von Aufklärung, Mündigkeit und Emanzipation angestoßen. „Den Raum und die Atmosphäre dafür zu schaffen, ist die besondere Stärke des Lernorts Heimvolkshochschule“, so Matzen. „Hier zugunsten von digitalen Angeboten umzustrukturieren, halten wir für die falsche Weichenstellung.“
Aus einer Studie zum Lernort ist bekannt, dass viele Menschen in den niedersächsischen Heimvolkshochschulen eine Bildungsheimat finden: Sie kommen nicht nur einmal zu einem Seminar ins Haus, sondern nutzen es lebensbegleitend zum Lernen und zum Austausch. „Das trifft auch auf viele Teilnehmende im St. Jakobushaus zu“, meint Matzen. „Hier entsteht eine schmerzliche Lücke. Digitale Angebote können Face-to-Face-Kommunikation erwiesenermaßen nicht ersetzen.“
Aus dem November 2020
Das St. Jakobushaus, katholische HVHS in Goslar, hat zum 31. Juli 2021 den Bildungsbetrieb eingestellt. Das Bistum Hildesheim als Träger strukturiert seine außerschulischen Bildungseinrichtungen um und hatte das im November 2020 angekündigt.