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Nachtragshaushalt 2022

Erwachsenenbildung fordert 20 Millionen Euro zur Bewältigung der Energie- und Inflationskrise

Pressemitteilung des Nds. Bundes für freie Erwachsenenbildung vom 8.11.2022


 

Die gesetzlich anerkannte Erwachsenenbildung in Niedersachsen mit 57 Volkshochschulen, 22 Heimvolkshochschulen und 7 Landeseinrichtungen richtet einen dringenden Appell an die neue Landesregierung: Damit die Weiterbildungslandschaft nicht in ihrem Bestand gefährdet wird, hält der Spitzenverband der Erwachsenenbildung nbeb eine Sonderhilfe in Höhe von 20 Millionen Euro über den von Ministerpräsident Weil angekündigten Nachtragshaushalt für unabdingbar.

 

„Die Einrichtungen mit mehreren tausend Beschäftigten in Niedersachsen haben nach zwei Jahren Corona-Pandemie ihre Rücklagen aufgebraucht. Und jetzt treffen sie Energiepreiskrise und Inflation noch zusätzlich. Damit die Erwachsenenbildung, wie wir sie in Niedersachsen kennen und schätzen, auch künftig erhalten bleibt, ist jetzt eine Sonderhilfe unabdingbar!“, sagt Professor Dr. Gerhard Wegner, Vorsitzender des Niedersächsischen Bunds für freie Erwachsenenbildung.

 

Dringender Bedarf für eine weiterhin handlungsfähige Erwachsenenbildung

Die Spitzen der Erwachsenenbildung haben sich deshalb heute in einem gemeinsamen Schreiben an Ministerpräsident Weil und den neuen Minister Falko Mohrs gewandt und fordern ein, dass die zusätzlichen Mittel über den Nachtragshaushalt eingebracht werden – dieser soll rund 1 Milliarde Euro umfassen, hiervon meldet die Erwachsenenbildung für 2 % dringenden Bedarf an. Hintergrund ist hierbei auch die seit fast drei Jahrzehnten stagnierende Finanzhilfe des Landes: Die Anforderungen an die Erwachsenenbildung steigen immer weiter, während alle zusätzlichen Kosten jedes Jahr von den Einrichtungen bewältigt werden müssen.

 

„Ministerpräsident Weil hat zuletzt beim Festakt 75 Jahre Volkshochschulen in Niedersachsen deutlich gemacht, dass er im Rahmen des Nachtragshaushalts auch die Erwachsenenbildung als Empfänger von Sonderhilfen sieht. Diesen Worten müssen jetzt Taten folgen“, so Wegner. „Andernfalls können wir nicht garantieren, dass die Erwachsenenbildung im kommenden Jahr im bekannten Umfang und in ganz Niedersachsen ihre Angebote weiter erhalten und neue Angebote entwickeln und umsetzen kann. Gerade das ist doch aber jetzt nötig: Wenn ,Sicherheit im Wandel‘ organisiert werden soll, brauchen wir gerade jetzt eine handlungsfähige Erwachsenen- und Weiterbildung in Niedersachsen“.

 

Offen für alle Menschen in Niedersachsen

Der Niedersächsische Bund für freie Erwachsenenbildung e.V. (nbeb) ist der Dachverband der öffentlich anerkannten Bildungseinrichtungen in Niedersachsen. Die neun Mitglieder des nbeb (Landesverband der Volkshochschulen, Landesverband der Heimvolkshochschulen sowie sieben Landeseinrichtungen) erfüllen den Bildungsauftrag nach dem Niedersächsischen Erwachsenenbildungsgesetz (NEBG). Die Bildungseinrichtungen bieten ein vielfältiges Bildungsangebot auf Grundlage des NEBG.

 

Die öffentlich anerkannten Erwachsenenbildungseinrichtungen in Niedersachsen stehen allen Menschen offen und sind überall im Land flächendeckend präsent. Zuletzt haben sie mit dem innovativen Programm Digital Campus Niedersachsen für breite Bevölkerungsschichten im Land den Zugang zu aktuellen Themen wie Digitalisierung ermöglicht. Zudem ermöglichen sie über Alphabetisierungs-, Sprach- und Integrationskurse sowie den Zweiten Bildungsweg insbesondere für bildungsbenachteiligte Gruppen Zugänge in selbstbestimmtes Leben und Arbeiten. Im Bereich der beruflichen Bildung organisieren sie für zahlreiche Betriebe und Belegschaften Weiterbildungen für eine gelingende Transformation in der Wirtschaft.