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Unter dem Titel "Sexualität und Behinderung" hat die Akademie Waldschlösschen 2014 eine berufsbegleitende Weiterbildung im Rahmen der Offene Hochschule Niedersachsen angeboten. Kooperationspartnerin war die Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen.
"Menschen mit einer geistigen Behinderung haben sexuelle Bedürfnisse wie Nicht-Behinderte auch. Das Recht, diese Bedürfnisse zu befriedigen, das Recht auf sexuelle Verwirklichung, ist ein Menschenrecht, das Behinderten wie Nicht-Behinderten gleichermaßen zusteht", formuliert INSIEME, eine Eltern-Organisation für Menschen mit geistiger Behinderung. Die Umsetzung dieses Rechts ist immer auch von der Umwelt der betroffenen Menschen abhängig. Einstellungen in der Gesellschaft, der Familie oder im Heim spielen dabei eine große Rolle.
"Die Weiterbildung „Sexualität und Behinderung" war ein neuer Schwerpunkt in unserem Arbeitsbereich Sexualpädagogik der Vielfalt", sagt Monika Henne von der Akademie Waldschlösschen. "Die Weiterbildung hat Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Behindertenarbeit für das Thema sensibilisiert und dazu angeregt, gesellschaftliche Normen zu reflektieren. Dabei haben wir sowohl Erkenntnisse aus der Theorie genutzt als auch die Erfahrungen aus der alltäglichen Arbeit der Teilnehmenden."
Der Inhalt der Weiterbildung wird zurzeit in keinem Studiengang aus dem Feld Pädagogik, Sonderpädagogik oder Soziale Arbeit angeboten. Akademie und bisherige Teilnehmende sehen ihn aber für die praktische Arbeit in Einrichtungen und Beratungsstellen (nicht nur) für Behinderte als enorm wichtig an.
Die Weiterbildung „Sexualität und Behinderung" ist auch auf Anrechnungspotenziale für das Studium geprüft worden. Der Äquivalenzvergleich war sehr komplex. Die Allgemeine Anrechnungsempfehlung ergab schließlich ein Anrechnungspotenzial von fünf Leitungspunkten auf Master-Niveau.
Alle Referentinnen und Referenten der Weiterbildung verfügen über langjährige Berufs- und Unterrichtserfahrung im Themenbereich Sexualität und Behinderung. Wie zum Beispiel die Diplom Sozialpädagogin und Sexualpädagogin Petra Winkler, seit vielen Jahren Mitarbeiterin bei pro familia Berlin. Ihr kurzer Aufsatz "Wer sagt mir, wie das Küssen geht?" aus dem pro famila-Magazin 02/2011 gibt einen Einblick in das Thema "Sexuelle Bildung bei Menschen mit einer Behinderung". Als Referentin der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen war Dr. Gesa C. Teichert mit dabei. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule im Bereich Gender & Diversity.
Die Weiterbildung in der Akademie Waldschlösschen umfasste sechs Module, die auch einzeln gebucht werden konnten:
Monika Henne
37130 Reinhausen
05592/9277-22
monika.henne@waldschloesschen.org